Diese gemeinsame Übereinkunft beschreibt, in welcher Grundhaltung wir miteinander umgehen wollen. Es ist ein lebendiges Dokument und zeigt einen Weg auf, wir wir achtsam und bewusst miteinander umgehen können. Die genannten Punkte können im gemeinschaftlichen Konsens entwickelt und angepasst werden.
1. Zusammenarbeit:
Ich erkenne an, dass ich in einer Gemeinschaft lebe und dass diese nur durch meine Mitarbeit, meine Fähigkeit zur Kommunikation und zur Teamarbeit funktioniert. Ich kommuniziere mit den Menschen, die von meinen Handlungen und Entscheidungen betroffen sind und höre ihre Ansichten mit Sorgfalt und Respekt an. Ich akzeptiere, dass andere Entscheidungen treffen können, die mich betreffen und respektiere die Sorgfalt, Integrität und die Weisheit, die andere in ihren Entscheidungsprozess mit einfließen lassen.
2. Kommunikationskultur:
Wir wollen eine direkte, ehrliche und möglichst klare Kommunikationskultur. Sie beinhaltet offenes Zuhören und aufrichtiges Antworten in einer wertschätzenden Haltung. Wir erniedrigen keine Mitmenschen, weder im privaten Bereich, noch im öffentlichen. Wenn es Konflikte gibt, spreche ich den Mitbewohner direkt an. Ausserdem bin ich bereit, Unterstützung und Klärungshilfe aus der Gemeinschaft anzufragen und anzunehmen. Über andere Menschen spreche ich so, wie wenn ich mit ihnen direkt sprechen würde.
3. Verantwortlichkeit:
Ich übernehme die Verantwortung für meine Handlungen und Nicht-Handlungen. Ich höre konstruktiver Kritik zu, gebe anderen wohlwollende Feedbacks in angemessener Form. Persönliche Angelegenheiten, welche die Gemeinschaft betreffen und zu Konflikten führen, versuche ich so bald als möglich zu lösen. Ich halte mich an alle Vereinbarungen, breche keine Gesetze oder interne Spielregeln. Ich verpflichte mich, ehrlich mit meinen Mitbewohnern umzugehen und meine Verbindlichkeiten einzuhalten. Ich gehe nachhaltig mit Ressourcen um. Über mein eigenes Leben hinaus soll diese Wohngemeinschaft ein wertvoller Lebensraum sein.
4. Persönliche Entwicklung:
Ich bemühe mich, mir meiner persönlichen Einstellungen und Verhaltensmuster bewusst zu werden. Ich bin bereit, sie anzuerkennen und allenfalls zu verändern. Damit trage ich meinen Teil zur Veränderung unseres gemeinsamen Bewusstsein bei und anerkenne den Wert der persönlichen und gemeinschaftlichen Entwicklung. Ich anerkenne, dass alles was ich im Aussen wahrnehme eine Reflexion von mir selbst sein kann. Ich erkläre mich bereit, mich zuerst mit mir selbst auseinander zu setzen, bevor ich auf Kritik und Irritierendes eingehe.
5. Gewaltlosigkeit:
Ich erkenne die Einstellungen und Wünsche Anderer an und übe weder Zwang noch Druck aus, diese zu ändern. Ich schreite ein oder spreche es zumindest an, wenn ich den Eindruck habe, dass mir oder anderen gegenüber in der Gemeinschaft missbräuchlich agiert und/oder die Würde des Einzelnen angetastet wird.
6. Konfliktlösung:
Ich unternehme jegliche Anstrengungen um Streitigkeiten zu lösen. Ich kann, wen nötig einen Beistand, Freund, unabhängigen Beobachter oder Mediator hinzuziehen, damit dieser der Angelegenheit beiwohnt. Im Falle, dass ein Streit ungelöst fortdauert, der die Gemeinschaftsqualität beeinflusst, kann jeder aus der Gemeinschaft um einen Schlichtungsprozess bitten.
7. Zustimmung:
Ich stehe dafür ein, den hier formulierten Geist unseres Zusammenlebens in meinen Handlungen umzusetzen, ihn mit all meiner Herzenskraft zu nähren und immer wieder aufs Neue zu beleben.