Terra Preta (Schwarzerde)

Der Begriff Terra Preta bedeutet übersetzt „schwarze Erde“. Sie stammt ursprünglich aus dem Amazonasgebiet. Die Indios machten sich natürliche Zusammenhänge des Nährstoffkreislaufs zunutze, um die kargen und ausgewaschenen Böden der Tropen landwirtschaftlich nutzbar zu machen.

 

Im Vergleich zu normalen Garten- und Ackerböden wartet Terra Preta teils mit den fünffachen Anteilen an organischem Kohlenstoff (Humus), Phosphor- und Stickstoffgehalten auf – ein großes Potenzial für aktives Bodenleben von Bakterien, Pilzen und Regenwürmern. Diese Lebensgemeinschaften wiederum sorgen dafür, dass neues organisches Material schneller mineralisiert, in tiefere Bodenschichten eingearbeitet wird und somit jederzeit pflanzenverfügbar ist.

 

Die schwarze Erde besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten:

Entstehung

Terra Preta entsteht durch langjährigen Eintrag von Asche, Biomasse, Küchenabfällen, Verkohlungsrückständen, pyrogenem Kohlenstoff, Knochen, Dung und menschlichen Fäkalien. Durch Mikroorganismen und Bodentiere wird organische Substanz teilweise abgebaut, stabilisiert und in die Tiefe verlagert.

Der wichtigste Bestandteil für die Genese der Terra preta ist Pflanzenkohle, die durch ihren langsamen Abbau (ca. 2.000 Jahre) zur Stabilität beiträgt; zur Entstehung und Erhaltung werden jedoch auch Nährstoffe und Mikroorganismen benötigt. Die Terra Preta ist in der Lage, hohe Nährstoffmengen zu speichern.

 

Mit welcher Biomasse kann ich meine Terra Preta "füttern"?

Es eignet sich Laub, Gras, Heckenschnitt, Baumschnitt und jegliche organische Materialien - z.B. aus der Küche, Kaffeesatz, Gemüse- und Obstreste, Kartoffel- und Eierschalen, Kleintiermist und vieles mehr...

 

Tipp: Je besser das verwendete Material zerkleinert ist, desto schneller findet die Einbindung in Terra Preta statt.

 

 

Kann man Terra Preta selber herstellen?

Die wichtigsten beiden Ansätze, Terra Preta selbst herzustellen, sind die beiden folgenden:

 

Mit einem Bokashi (Fermentierung unter Luftabschluss)

Hier findet eine enzymatische Umwandlung (Gärung) von Biomasse

unter Zugabe von effektiven Mikroorganismen (EM) statt.

Dieser Kompost muss nach der Umwandlung noch nachreifen, sonst ist er schädlich für viele Tiere und Pflanzen.

 

Mit unserem Gartenkompost (Kompostierung an der Luft)

Beim Aufsetzen des Komposthaufens bringt man die Pflanzenkohle in dünnen Schichten mit ein und zwar ca. 40 Liter auf 1 m³ Kompostiergut.

Die Pflanzenkohle sollte beim Aufsetzen schichtweise eingestreut werden und durchmischt sich dann beim Umsetzen und durch die Aktivität der Kompostwürmer. Effektive Mikroorganismen (EM) sind bei einer gut geführten Kompostierung völlig überflüssig und haben dort keinerlei Überlebenschance.