Jurançon - ein AOC aus dem Südwesten Frankreichs

Das Weinbaugebiet Jurançon liegt in den Ausläufern der Pyrenäen im Südwesten der Weinbauregion Sud-Ouest in Frankreich. Die 1000 Hektar zugelassenen Rebflächen verteilen sich auf die Gemeinde Jurançon und die umliegenden Gemeinden im Département Pyrénées-Atlantiques und liegen auf einer Höhe zwischen 250 m und 450 m.

 

Seit dem 8. Dezember 1936 verfügt die Appellation über den Status einer Appellation d’Origine Contrôlée (kurz AOC) und ist zum Teil deckungsgleich mit der Herkunftsbezeichnung Béarn. Bei Einführung des Labels AOC war die Selektion ausgesprochen streng, da von 3800 Hektar vorhandener Rebfläche nur 400 Hektar für die Appellation gut befunden wurden.

 

Die trockenen und süßen Weißweine werden aus den Rebsorten Camaralet de Lasseube (maximal 15 %), Courbu, Gros Manseng und Lauzet (maximal 15 %) gekeltert. Seit einigen Jahren wird aber wieder verstärkt die qualitativ bessere Rebsorte Petit Manseng beigepflanzt. Es ist bereits jetzt absehbar, dass diese Sorte zur Leitrebe des Jurançon werden wird.

 

Seit 1975 ist es auch erlaubt, den Wein als Auslese zu deklarieren (franz. Vendange tardive). Diese Sonderstellung genießt das Gebiet alleine mit der Appellation Alsace Grand Cru in Frankreich.

Die Rebsorten Jurançon Noir und Jurançon Blanc werden in dieser Region nicht eingesetzt.

 

Das Anbaugebiet ist ca. 100 km vom Atlantischen Ozean und maximal 50 km von den Pyrenäen entfernt. Das Klima wird daher maßgeblich von den aus Westen oder Nordwesten kommenden atlantischen Tiefdruckgebieten beeinflusst.

Die Durchschnittstemperatur liegt trotz der mäßig hohen Sonnenscheindauer bei milden 12,5–13 Grad Celsius. Erklärt wird dies durch den Treibhauseffekt einer häufig an den Pyrenäen aufgestauten Wolkendecke. Außerdem profitiert das Gebiet von warmen Fallwinden.